Beschreibung
Jaroslav Melnik
Der weite Raum
Roman
Aus dem Litauischen von Markus Roduner
Megapolis, eine von Blinden bevölkerte futuristische Metropole. Die Menschen orientieren sich im Raum mittels Sensoren, von denen sie vollständig abhängig sind. Nur Gabr erlangt sein Augenlicht zurück und entdeckt die abscheuliche Realität: in der Megacity leben zerlumpte Wesen unter einer totalitären Regierung, für die der Begriff des „Sehens“ nicht existiert. Politik, Bildung und Technologie dienen dazu, ihre Blindheit zu erhalten.
Das Kontrollministerium diagnostiziert Gabr eine Psychose des „Weiten Raums“, die umgehend behandelt werden muss. Sein Treffen mit dem Ex-Seher Ox, Anführer einer revolutionären Gruppe, die Megapolis zerstören will, stellt Gabr vor eine Entscheidung: Die Lüge zu akzeptieren oder mit Terror seine Familie und Tausende unschuldiger Menschen zu opfern, die von der Wahrheit nichts wissen und in einer freien Welt nicht leben können. Eine spektakuläre Wende zieht den Leser in ihren Bann…
Ein intelligenter und origineller Roman über Freiheit, Organisation der Gesellschaft, Angst vor Veränderungen und die Opfer, die eine Gesellschaft bringen will, um in Sicherheit zu leben.
Aus dem »Programm der Partei der Sehenden«
„Wir, ehemals Sehende, erklären feierlich: Jeder von uns wird sein Leben opfern im Kampf gegen die Freiheitsräuber. Wir, die wir die Wahrheit gesehen haben, können nicht in einer auf Lüge gründenden Gesellschaft leben. Jeder Blinde ist unser Feind, denn er ist eine Schraube des Systems, durch die jenes handelt und in der es lebt. Das System existiert für diejenigen, aus denen es besteht. Es leben unsere Vorgänger! Der weite Raum existiert! Eine Welt, die die Wahrheit leugnet, muss untergehen!“
Dieser Roman wirft sehr effektiv die Frage auf, was Freiheit ist und was sie kostet.
Buch des Jahres 2013 der BBC
Der kosmopolitischste ukrainische Autor des 21. Jahrhunderts.
British Library, London
Jaroslav Melniks brilliante Dystopie und philosophische Reflexion ist eine Ode an die Freiheit zu denken und zu sein. Eine mitfühlende Parabel gegen die Ideologie der Entmenschlichung und ein Affront für alle Sicherheits- und autoritären Regime, die uns Schritt für Schritt unserer individuellen Freiheiten berauben wollen.