Andrej Kurkov / Nikita Kravtsov: Der Krieg der Pilze. Ein Volksmärchen über den Krieg in der Ukraine, nacherzählt und als Graphic Novel illustriert

Mit Unterstützung der Peace for Art Foundation.

Ein modernes Märchen als Waffe. Der Erbsenzar baut Jahr für Jahr seine Militärkapazitäten auf und richtet eines Tages seine Kanonen auf das Land der Pilze. Die dort lebenden Milchlinge bekämpfen mit ihrem Heerführer, dem Steinpilz, die aggressiven, aber feigen Erbsen und verteidigen ihr Land gegen die Eindringlinge.
Dieses aus 36 Bildern bestehende einzigartige Kunstbuch ist eine geschickte und ästhetische Hommage an Heorhij Narbut (1886-1920), den Klassiker der ukrainischen Kunst und einer wichtigen Figur in der Geschichte des ukrainischen Modernismus. Sein kleines Buch „Der Krieg der Pilze“ von 1906, war eine märchenhafte Metapher eines sinnlosen Eroberungskrieges, an dem niemand teilnehmen mag, und nahm die humanitären Katastrophen des 20. Jahrhunderts vorweg.
Die Zusammenarbeit von zwei begnadeten Künstlern, dem Zeichner Nikita Kravtsov und dem Schriftsteller Andrij Kurkow, führt das Märchen auf mehrere politische Bedeutungsebenen voller Symbolik und Verweise auf die aktuelle ukrainische Wirklichkeit und den Vernichtungskrieg, den Russland gegen die Ukraine führt.

Andrej Kurkov
wurde 1961 in Leningrad (St. Petersburg) geboren, lebt seit seiner Kindheit in Kyiv und ist einer der wichtigsten zeitgenössischen ukrainischen Autoren, dessen Werke in 42 Sprachen wurde. Immer wieder leuchtet er das Verhältnis zu Europa und dem gegenwärtigen Russland aus. 2016 war Kurkow Unterzeichner des Aufrufs des Internationalen Literaturfestivals Berlin „Schluss mit dem Massenmord in Aleppo!“. Seit 2018 ist er Präsident des PEN Ukraine. Sein „Tagebuch einer Invasion“ von 2022 wurde mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet.

Nikita Kravtsov
ist ein ukrainischer Künstler und Graphiker. Er illustriert Nachrichten über Kriminalität und das Strafgesetz in führenden online-Magazinen. Neben vielen anderen Festival war er Teilnehmer der Kyiv Contemporary und der Arsenale Biennale of Contemporary Art in Venedig. Er ist Autor zahlreicher Animations-und Minifilme und arbeitet mit Stars der Musikszene und weltbekannten Modelabels zusammen. Mit seiner Frau Camille Sagnes Kravtsova lebt er in Paris. @kravtsovnk

Antoine Paris
geboren 1986, Maler, Straßen- und Performance-Künstler. Seit 2008 Ausstellungen in Galerien in Paris, Berlin, London, Stuttgart, Montreal, Boston u.a. Städten. Sein erstes Buch „Peau d’encre“, ein Märchen für Erwachsene, erschien 2018. Antoine lebt seit 10 Jahren in Paris, die Kalligraphie in diesem Buch stammt von ihm.

Julia Metka
geboren 1996 in Krywyj Rih, lebt in Wien. Dolmetscherin und Übersetzerin. Sie absolvierte die Nationale Technische Universität der Ukraine „Kyjiwer Polytechnisches Institut Ihor Sikorskyj“ im Bereich Germanistik und Übersetzen. Derzeit studiert sie Translationswissenschaft an der Universität Wien.

ISBN 978-3-948156-67-1

[D] € 15,00
[A] € 15,50

54 Seiten

Säe den Weizen, Ukraine. Aktuelle Lyrik aus der Ukraine und Georgien bei KLAK am 24. Februar, 18:30 Uhr

Einladung zu Lesung und Gespräch mit Autor*innen der Lyriksammlung

Säe den Weizen, Ukraine.
Lyrik zum Krieg aus der Ukraine und Georgien
mit den Herausgeberinnen Bela Chekurishvili und Sabine Schiffner
sowie
Yevgeni Breyger (Ukraine) und Shalva Bakuradze (Georgien
)

Ort: KLAK in der Fabrik. Paul-Lincke-Ufer 44a, 10999 Berlin

Zeit: 18:30 Uhr

Die Mitwirkenden:

Bela Chekurishvili, geboren 1974 in Gurjaani (Georgien), Dichterin und Übersetzerin, hat georgische Sprache und Literatur an der Universität Tbilisi studiert. Langjährige Tätigkeit als Kulturjournalistin für verschiedene georgische Zeitschriften und Zeitungen, arbeitete mehrere Jahre als Lehrerin. Von 2016 bis 2021 erschienen beim Verlag Das Wunderhorn Heidelberg drei Gedichtbände auf Deutsch: Wir, die Apfelbäume, Barfuß und zuletzt 2021 Das Kettenkarussell. Ihre Gedichte sind in mehrere Sprachen übersetzt. Seit 2016 übersetzt sie zeitgenössische deutsche Lyrik ins Georgische. Sie ist Mitglied des georgischen PEN. 2022 erhielt sie ein Künstlerstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen.

Sabine Schiffner, geb. 1965 in Bremen, Autorin, Übersetzerin und Herausgeberin. Sie hat seit 2018 sieben Bände mit Gedichten georgischer Lyrik ins Deutsche nachgedichtet und war auf Einladung des Georgian Bookcenter als Übersetzerin im Writer´s House in Tiflis. Sie hat für ihre Gedichte zahlreiche Preise und Ehrungen erhalten, unter anderem den Jürgen-Ponto-Preis und die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung. Zuletzt war sie 2021 mit dem Galatastipendium der Stadt Köln für sechs Monate in Istanbul.

Yevgeniy Breyger, geboren 1989 in Charkiw, studierte an der Universität Hildesheim, am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Hochschule für Bildende Künste Städelschule in Frankfurt am Main. 2016 erschien sein Debütband flüchtige monde bei kookbooks. 2019 gewann er den Leonce-und-Lena-Preis der Stadt Darmstadt.Sein zweiter Gedichtband gestohlene luft ist 2020 ebenso bei kookbooks erschienen und wurde durch Stipendien des Deutschen Literaturfonds und des Herrenhauses Edenkoben gefördert. Zum Ende des Jahres 2020 war Breyger Stipendiat im Schriftstellerhaus Stuttgart. 2021 erhielt er den Münchner Lyrikpreis und 2022 das Stipendium der Villa Massimo Rom – Casa Baldi. Breyger lebt und arbeitet in Frankfurt am Main.

Shalva Bakuradze, geboren 1973 in Sokhumi/Abchasien. Studium für westeuropäische Sprachen an der Universität Tiflis. Lebt und arbeitet in Tbilisi als Hersteller von Blumenerde. 1992-93 nahm er als Soldat am georgisch-abchasischen Krieg teil. Sein letzter Gedichtband: Gesänge von heiligen Ostern erschien 2013. War zu mehreren internationalen Literaturfestivals eingeladen und ist als Übersetzer aus dem Englischen tätig.

„Diese Poesie näht die zerrüttete Wirklichkeit zusammen.“
Bohdana Neborak, Kyiv, September 2022

„Dichtung ist bereits eine Institution für den Frieden. Es ist einfach nicht die Art von Institution, die Parlamente und Wahlen benötigt. Es ist die Art von Stimme, die im Brustkorb wohnt.“
Ilya Kaminsky

Mitten im Krieg sind in dieser Ausgabe jeweils mit einem Gedicht und einem persönlichen Statement die bekanntesten zeitgenössischen Dichterinnen und Dichter der Ukraine und Georgiens versammelt.

Autor*innen aus der Ukraine
Igor Astapenko | Yevgeniy Breyger | Yaryna Chornohuz | Ekaterina Derisheva | Daryna Gladun | Ilya Kaminsky | Boris Khersonsky Iya Kiva | Mariana Kiyanovska | Oleh Kotsarev | Halyna Kruk | Myroslav Layuk | Dmytro Lazutkin | Vasil Makhno | Ihor Mitrov | Julia Musakovska | Oksana Osmolovska | Lesyk Panasyuk | Halyna Petrosanyak | Oksana Sabushko | Grigory Semencuk | Iryna Shuvalova | Natalia Trokhym | Iryna Vikyrčak | Lyuba Yakimchuk

Autor*innen aus Georgien
Rati Amaglobeli | Diana Amphimiadi | Shalva Bakuradze | Irma Beridze | Bela Chekurishvili | Batu Danelia | Nino Darbaiseli Straughn | Sophiko Dumbadze | Natia Giorgadze Shota Iatashvili | Nato Ingorovka | Kate Jolbodri | Irakli Kakabadze | Eka Kevanishvili | Besik Kharanauli | Lela Kurtanidze | Giorgi Lobzhanidze | Robert Meskhi | Gaga Nakhutsrishvili | Lela Samniashvili | Tamar Shukakidze | Nino Tarkhnishvili | Sophio Tsulaia | Lela Tsutskiridze | Tamar Zghenti